Wildnis der Kimberley Region  

Hi, ich bin Antoine, 30 Jahre alt und möchte euch im Nachfolgenden gern mehr über meine Erfahrung über die Teilnahme an der 11-tägige Kimberley Wild Expedition erzählen. Der Einfachheit halber habe ich den Bericht nach Tagen strukturiert und nicht alle Stopps erwähnt. Bitte beachtet, dass der Besuch mancher Ausflugsziele während dieser Tour von den aktuellen Wetterbedingungen abhängen und Australia Tours diese nicht garantieren kann. Logisch. Wer sich lediglich für mein Fazit interessiert, findet es hier bzw. am Ende dieser Seite.  

Tag 1 – Start in Broome: Sonntag, 7.00 Uhr in Broome. Gemeinsam mit drei anderen Teilnehmern werde ich von meiner Unterkunft abgeholt. Sara und Clancy, unsere Guides für die nächsten 11 Tage, begrüßen uns freundlich und verstauen schnell unser Gepäck. Und dann geht es schon los. Elf spannende Tage in der Kimberly Region im Norden Westaustraliens warten auf mich. Die Gruppe, die lediglich aus vierzehn Personen besteht, macht von Anfang an einen sehr sympathischen Eindruck. Wie zu erwarten war, gehöre ich mit meinen 30 Jahren eher zu den jüngeren Teilnehmern. Nach ca. 90 Minuten machen wir die erste kurze Pause. Es gibt frisches Obst, ein paar Snacks und Kaffee. Den Guides liegt viel daran, dass wir uns untereinander gut verstehen. Und so gibt es direkt zu Beginn eine kleine Vorstellungsrunde. Meine Mitreisenden kommen aus Deutschland, der Schweiz, den Niederlanden, Neuseeland und Australien. Wenn das mal nicht für tolle Gespräche sorgt! Auf dem Weg zu unserem nächsten Halt nimmt uns Clancy mit auf eine Reise in die Vergangenheit der Kimberly Region. Wir erfahren, wie die ersten Dörfer entstanden sind, mit welchen Herausforderungen die Bewohner hier kämpfen und was die Haupteinnahmequellen sind. Zudem tauchen wir in die Tier-, Flora-, und Faunawelt ein. Entgegen meiner Erwartung verändert sich die Landschaft hier überraschend schnell. In einem Moment ziehen Büschen und Bäumen an uns vorbei, im nächsten sind wir von Termitenhügeln umgeben und wiederum etwas später scheint der Horizont endlos. Die Fahrt zum Camp ist kurzweilig. Bei einem kurzen Zwischenstopp in Derby bewundern wir die Kunstwerke der ansässigen Aborigines. Am Silent Grove Campingsite angekommen, packen wir alle zusammen und bauen das Camp für die heutige Nacht auf. „Teamwork makes the dream work“ und so genießen wir kurz darauf ein leckeres, australisches BBQ, inkl. Rinderfilets und frischen Salaten. Für die Vegetarier unter uns gibt es leckere Alternativen. Wir genießen das Abendessen in gemütlicher Runde und lernen uns dabei noch besser kennen. Während wir uns die Nachspeise, ein leckerer Cheesecake, schmecken lassen, erzählt uns Clancy mehr über den morgigen Tagesablauf. Die Stopps klingen vielversprechend! Etwas später mache ich es mir in meinem Swag gemütlich und genieße den Sternenhimmel. Was ein toller Start in die Expedition.  

Tag 2 – West Kimberly – Bell & Galvan Gorge: 5.00 Uhr, der Wecker klingelt. Meine erste Nacht in einem Swag hätte nicht besser sein können. Unter dem Sternenhimmel zu schlafen, ist immer wieder ein tolles Erlebnis. Noch vor Sonnenaufgang habe ich mein Lager zusammengepackt und die morgendliche Katzenwäsche erledigt. Nach einem ausgewogenen Frühstück mit Müsli, Brot und frischem Obst, packen wir alle gemeinsam an, um pünktlich um 6.00 Uhr das Lager zu verlassen. Am Vormittag besuchen wir Bell und Galvans Gorge. Unglaublich, welch ein Paradies sich hier, mitten im Nirgendwo, versteckt. Wir nutzen die Gelegenheit uns mit einem Sprung ins kalte Nass abzukühlen. Die Guides nehmen Rücksicht auf jeden einzelnen Teilnehmer und stellen auch sicher, dass wir ausreichend trinken. Die Hitze hier ist nicht zu unterschätzen. Mit ausreichend Wasser, Sonnencreme und Kopfbedeckung aber kein Problem. Nach einer Stärkung mit Wraps und Sandwiches, geht es am Mittag weiter zum Manning Gorge Campsite, unser Zuhause für die nächsten zwei Nächte. Wie am Abend zuvor bauen wir gemeinsam das Camp auf. Mit dem Unterschied, dass die geräumigen Zelte (jeweils mit zwei Feldbetten ausgestattet) bereits stehen und wir lediglich das gesammelte Feuerholz und unser Gepäck verräumen müssen. Nach getaner Arbeit geht es dann wohlverdient zum Manning Creek, welcher direkt am Campingplatz angrenzt und uns eine angenehme Erfrischung liefert. Auf Empfehlung von Sarah schaue ich mir den Sonnenuntergang auf den anliegenden Felsen an. Die Aussicht von dort oben, über den Creek und die Weite der Kimberly’s ist wirklich atemberaubend und eine tolle Gelegenheit die ersten zwei Tage Revue passieren zu lassen. Die Guides haben sich am Abend mächtig ins Zeug gelegt und uns ein unglaublich leckeren Lammbraten serviert. Wie es die australische Tradition verlangt, im Lagerfeuer zubereitet.  

Tag 3 – West Kimberly – Manning & Barnett Gorge: Heute morgen steht die Manning Gorge auf unserem Plan. Wir starten abenteuerlich, denn um an unser Ziel zu gelangen, müssen wir direkt zu Beginn die Manning Creek überqueren. Schwimmend. Unsere Rucksäcke transportieren wir sicher und trocken in einem Plastikfass. Es ist die erste wirkliche Wanderung auf der Tour und alle zeigen sich höchst motiviert. Klar, denn eine tolle Abkühlung an einem Wasserfall, umgeben von orange-leuchtenden Felsen, wartet als Belohnung auf uns. Dort angekommen, erkunde ich die Gegend und erfreue mich dem Naturspektakel. Eine kurze Abkühlung unter dem Wasserfall und weiter gehts. Bevor es zum nächsten Ausflugsziel gibt, genießen wir noch die frischen Hamburger vom Grill. Am Nachmittag besuchen wir die Barnett Gorge. Ein paar von uns kühlen sich ab, während die anderen gemeinsam mit Clancy etwas weiter die über 4.000 Jahre alte Aborigine-Kunst in den Felsen bewundern. Zurück am Camp schauen wir uns gemeinsam den Sonnenuntergang an. Meine anfänglichen Bedenken, dass eine Gruppenreise evtl. nicht das Richtige für mich sei, sind schon längst verflogen. Im Gegenteil, ich genieße den Zusammenhalt und den Austausch. 

Tag 4 – El Questro Nationalpark: Unsere Fahrt entlang der bekannten „Gibb River Road“ führt uns heute zum El Questro Nationalpark und zur El Questro Station, unserem Camp für die nächsten zwei Nächte. Mit Ausnahme der ersten Nacht verbringen wir die nächsten Tage jeweils zwei Tage an einem Camp. Zur Freude aller kommen wir bereits am frühen Nachmittag am Camp an. Wer sich für die „CampingPlus“ Option entschieden hat, schläft in kleinen Bungalows mit Bad und AC. Für alle anderen warten geräumige Zelte wie auch in dem Camp zuvor. Wir sind bereits ein richtig eingespieltes Team. Jeder weiß was zu tun ist und wie er unterstützen kann und so dauert es keine zehn Minuten bis das Camp bezogen ist. Einige von uns kühlen sich am anliegenden Bach ab, während andere von der Happy-Hour an der ansässigen Bar profitieren.  

Tag 5 – El Questro Nationalpark: Früh am Morgen machen wir uns auf den Weg in die El Questro Gorge. Die Abkühlung am Wasserfall ist die Belohnung für den ca. 45 minütigen Fußmarsch durch das Flussbett. Zurück am Bus, geht es für uns weiter nach Wyndham, der nördlichsten Stadt der Kimberly Region. Am örtlichen Aussichtspunkt angekommen, genießen wir die Aussicht, während die Guides uns ein großartiges BBQ zubereiten. Zur Freude aller Vogelbegeisterten halten wir am frühen Nachmittag an der Parry Lagune, wo wir zahlreiche Vogelarten beobachten können. Den Rest des Tages entspannen wir am Campsite.  

Tag 6 – Sonnenuntergang am Lake Argyle: Der heutige Tag markiert die Halbzeit unserer 11-tätigen Expedition. Auf dem Weg nach Kununurra (Kanannara ausgesprochen) halten wir bei den Zebedee Springs. Die heißen Quellen, mitten in einem tropischen Umfeld, haben zwischen 28-32 Grad und sind nicht wirklich das, wonach ich mir bei 30 Grad Außentemperatur sehne. Aber mit der Einstellung stehe ich offensichtlich alleine da 🙂 Eine Stunde später geht es weiter. Wir überqueren das „Ivanhoe Crossing“ und machen uns auf dem Victoria Highway weiter nach Kununurra. Wir halten bei der Hoochery Destillerie, wo wir mehr über die lokale Gin und Rum Produktion erfahren. Wer möchte darf diese direkt vor Ort probieren. In der 4.500-Einwohner Stadt haben wir zwei Stunden zur freien Verfügung; die perfekte Gelegenheit die lokale Küche zu probieren. Am späten Nachmittag kommen wir an unserem Camp in Lake Argyle an. Einige von uns kühlen sich im Infinity Pool ab, während andere zum naheliegenden Aussichtspunkt gehen Sonnenuntergang bewundern. Der aufgehende, rot leuchtende Mond an diesem Abend sorgt für eine ganz besondere Atmosphäre und markiert ein tolles Highlight dieses Tages.  

Tag 7 – Sunset Cruise auf dem Lake Argyle: Den heutigen Vormittag haben wir zur freien Verfügung. Einige von uns kühlen sich im Pool ab, während andere die Gelegenheit nutzen die Umgebung zu erkunden und eine nahestände Farm, ein sogenanntes Homestead, zu besichtigen. Am frühen Nachmittag werden wir am Camp abgeholt und zum Start unseres Sunset-Cruises gebracht. In den darauffolgenden zwei Stunden erfahren wir mehr über den größten Süßwassersee Westaustraliens, erfrischen uns mit einem Sprung ins kalte Nass und bewundern gegen Ende den Sonnenuntergang aus dem Wasser. Kaltgetränke und Snacks inklusive.  

Tag 8 & 9 – Purnululu National Park (Bungle Bungle): Heute geht es den über den „Great Northern Highway“ gen Süden zum Purnululu Nationalpark, Heimat der bekannten „Bungle Bungles“. Zwei Nächte im privaten Bungle Bungle Safari Camp geben uns ausreichend Zeit die Highlights zu erkunden. Nachdem wir am Abend zuvor ausreichend Zeit hatten neue Energie zu tanken, geht es am Morgen des zweiten Tages in den Süden des Nationalparks. Aus der Ferne kann man die Bungle Bungles, orange-schwarz gestreifte Felsformationen, bereits erahnen. Wir halten für einen kurzen Fotostopp, bevor wir uns auf den Weg zu einem Aussichtspunkt und der atemberaubenden Cathedral Gorge machen. Hochaufragende Felsen bilden hier ein natürliches Amphitheater, welches eine ganz besondere Atmosphäre schafft. Diejenigen unter uns, die noch nicht genug haben, unternehmen am Nachmittag eine zwei Kilometer lange Wanderung, durch eine Schicht, vorbei an über 200 Meter hohen Wänden. Eine Teilnehmerin, eine professionelle Sängerin, nutzt die Gelegenheit der Stille und gibt ihre Version von „Amazing Grace“ zum Besten. Für alle ein sehr emotionaler Moment. Am Abend gibt es eine mexikanische Fiesta. Wir spielen eine Runde Pinata und lassen uns im Anschluss die frischen Tapas schmecken.  

Tag 10 – Auf den Spuren einstiger Goldgräber: Auf dem Weg nach Fitzroy River halten wir in Halls Creek, wo wir mehr über die einstige Goldgräber-Stadt erfahren und die China Wall besichtigen. Etwas später führt uns Rosi, eine Aborigine, durch die Mimbi Caves und erzählt uns mehr über die Welt der verschiedenen Aborigine Stämme und den sogenannten „Skin-Names“. Ein sehr interessanter, wenn auch trauriger Einblick.  

Tag 11 – Tunnel Creek und Rückreise nach Broome: An unserem letzten Tag der Kimberly Expedition genießen wir, von Wallabees beobachtet, ein letztes gemeinsames Frühstück. Auf dem Weg zurück nach Broome halten wir an einem der ältesten Höhlensysteme Westaustraliens. Dem Tunnel Creek. Ausgestattet mit Stirnlampe begeben wir uns, hauptsächlich zu Fuß aber auch stückweise schwimmend, auf Entdeckungsreise zum einstigen Versteck des Aborigine-Anführers Jandamarra. Neben der Cathedral Gorge am neunten Tag, eins meiner Highlights dieser Expedition. Weitere Stopps sind die Windjana Gorge und der Boab Prison Tree (ein Baum mit einem 14 Meter Umfang, dessen hohle Mitte eins als Gefangenenzelle verwendet wurde). Kurz vor Broome fasst Clancy die letzten elf, von Highlights gespickten Tage, nochmal für uns zusammen, bevor wir alle nacheinander von unserem Highlight, dem lustigsten Moment und der Lieblingsbadestelle berichten.  

Mein Fazit

Agenda, Auswahl der Ausflugsziele und Transportmittel 

Bei der Auswahl der Ausflugsziele und dem Ablauf der Tour merkt man schnell, dass Australia Tours die Kimberly Region aus erster Hand kennt und geplant hat. Die Tour deckt alle Highlights der Kimberley Region ab, ohne mir dabei das Gefühl gegeben zu haben, dass ich nur von einem Ziel zum anderen hetze. Als Fotografie-Begeisterter hatte ich sogar stets die Zeit und Gelegenheit Fotos zu machen. Die Teilnahme an Ausflügen war häufig optional, wobei bis auf wenig Ausnahmen alle Teilnehmer stets jede Gelegenheit genutzt haben, die Kimberly Region zu entdecken. Nicht zu unterschätzen ist die Größe Westaustraliens. Man bedenke, dass die Fläche Australiens größer die Europas ist. Längere Fahrten sind daher notwendig, um alle Highlights der Kimberly Region zu sehen. Der Bus, ausgestattet mit Allrad, Kühlschrank, Klimaanlage, USB-Lademöglichkeiten und Mikrophon hat uns sicher durch die Kimberly’s geführt. (9/10) 

Unterkünfte 

Da ich mich für die Standard Campingklasse entschieden habe, kann ich lediglich von dieser berichten. Bis auf die Nacht im ersten Camp, waren die Camps bereits aufgebaut und ich musste lediglich das Zelt, bzw. die Hütte beziehen. Die Anlagen waren stets sauber und Toiletten und Duschen in ausreichender Menge vorhanden. (9/10)  

Essen 

Diesen Punkt möchte ich besonders hervorheben. Das Essen über die gesamte Tour hinweg war ausgezeichnet, äußerst vielfältig, ausreichend und wurde stets frisch von den Guides zubereitet. Von Lammbraten, BBQs, Tapas, vietnamesischen Nudelsalat, über Gulasch uvm. wurden wir stets aufs Neue bekocht und verwöhnt.  (10/10) 

Guides  

Mit Sarah und Clancy hätte ich mir keine besseren Guides vorstellen können. Das Verhalten war stets professionell. Die Kommunikation transparent und auf Augenhöhe. Besonders bei Clancy hat man gemerkt, dass er in der Region aufgewachsen ist und die Leidenschaft für die Kultur, Geschichte und Landschaft der Kimberly Region hat und gerne teilt. Jeden Abend vor dem Essen wurden wir über den Ablauf, die einzelnen Ziele und Reisedistanzen bzw. -zeiten des nächsten Tages informiert. Die kommunizierten Zeiten wurden stets eingehalten, was mir besonders wichtig ist. Die Guides haben stets darauf geachtet, dass wir ausreichend trinken, und gemeinsam am Ziel ankommen. (10/10) 

Gruppe  

Meine Gruppe bestand aus 14 Personen zwischen 30 und 74 Jahren. Für jemanden der gerne an anderen Kulturen interessiert ist, hat es mir besonders gefallen, dass wir aus unterschiedlichen Ländern kommen. Das hat für tolle Gespräche, viele Lacher und tolle Erinnerungen gesorgt. Jeder Einzelne hat zum Erfolg der Tour beigetragen, in dem ein respektvoller und freundschaftlicher Umgang gepflegt, gemeinsam angepackt und sich gegenseitig geholfen wurde. Sicherlich hat Australia Tours hier nur bedingt Einfluss darauf, aber durch die Sicherstellung eines gewissen Mindestniveau an Fitness wurde dafür gesorgt, dass alle Teilnehmer an den jeweiligen Ausflugszielen teilnehmen können und sich niemand überfordert bzw. ausgeschlossen fühlt.  

Lange Rede kurzer Sinn: Ich würde diese Tour jederzeit wieder buchen. An Bord wurden wir mit erstklassigem Service und köstlichen Erfrischungen verwöhnt. Die Crew sorgte dafür, dass es uns an nichts fehlte, und versorgte uns mit spannenden Informationen über die Sehenswürdigkeiten und die Geschichte des Hafens. Ein Highlight der Tour war die Fahrt vorbei an den exklusiven Vororten wie Point Piper und Watsons Bay, wo wir einen Blick auf einige der beeindruckendsten Anwesen der Stadt werfen konnten. Der Kontrast zwischen den modernen Gebäuden und den historischen Villen war faszinierend.

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