Tahiti im April 2015

Mit dem TGV geht es von Ulm in etwas mehr als 4 Stunden nach Paris. Dort sind 3 Tage eingeplant, diese monumental faszinierende Stadt zu besichtigen. Eine kontrastreiche Einleitung zu unserem Endziel Tahiti. Um 10.45 Uhr ist boarding und wir sind von der „Poerava“ - Class, wie die Business Class bei Air Tahiti Nui genannt wird, begeistert. Breite, in modernem Design sich darstellende Sitze - alles macht einen einladenden und hochwertigen Eindruck. Da werden die vorhergesagten 11,5 Stunden Flugzeit nach Los Angeles sicher angenehm verlaufen. Das erste Highlight wird kurz darauf in Form einen deliziösen Mittagessens serviert. Wir sind absolut begeistert, welche Qualität an Essen und vor allem Weinen hier geboten wird.

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Nach einem 3stündigen Schläfchen und 2 Filmen kommen wir in Los Angeles an. Dort beträgt unser Aufenthalt überschaubare 2 Stunden, bevor es weiter nach Papeete geht. Nach einer Flugzeit von 8 Stunden, von denen wir gute vier Stunden „verschlafen“, kommen wir in Papeete an. Es ist 22.00 Uhr und immer noch herrscht eine Außentemperatur von 28°  - und dazu eine Luftfeuchtigkeit von nahezu 80 %!

Transfer zum Hotel Intercontinental Tahiti, keine 5 Minuten Fahrtzeit vom Flughafen. Auch dort  ein herzliches Willkommen mit köstlich kaltem Mangosaft. In unserem schönen Zimmer angekommen, gibt es noch ein kaltes Bier auf der Terrasse und dann ab ins  Bett. Bevor wir am nächsten Tag die Fähre nach Moorea nehmen, besuchen wir noch Papeete. Ein lebendiges Städtchen, das wir jetzt schon zum 3. Mal erleben dürfen - und es ist immer wieder interessant. Vor allem die Märkte, wo polynesische Handarbeiten neben Lebensmittel wie tropische Früchte, viele Gemüsearten und auch Meeresfrüchte angeboten werden. Ein kulturelles Farbenschauspiel, das man gesehen haben muss.

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Auch diverse Lokale, wo meistens französische Küche versetzt mit polynesischen Rezepten dominiert, sind einen Besuch wert. Besonders die verschiedenen Fischarten, die man frischer nicht bekommt, sind einen Gamenfreude. Wer hier mal den berühmten „Poison cru“, roher Thunfisch z.B. mit Zwiebeln, Paprika, Gurken und Kokosnussmilch, versucht hat, der schwärmt noch lange davon. Besonders zu empfehlen ist das „Morrison’s“. Auf einer Art halbüberdeckten Dachterrasse wird hier authentische polynesische Küche von bester Qualität offeriert.

Im Hafen von Papeete wartet die Fähre nach Moorea. 40 Minuten etwa dauert die Überfahrt. Wir fahren zu unserem Hotel, dem „Pearl Resort Moorea“. Eine Begrüßung auf polynesische Art mit tropischem Fruchtgetränk und Blumenkette - Ia Orana - herzlich Willkommen - lässt den Wohlfühlpegel steigen.

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Unser Garden Bungalow liegt umweit des kleinen Strandes und hat einen eigene kleinen Pool im Garten. Sehr nett und gemütlich ist unser Bungalow auch innen ausgestattet. Eine Besonderheit des Resorts ist die Lage am Riff. Direkt vor den Overwater-Bungalows fällt das Riff auf ca. 10 Meter ab und entlang dieser Korallenwand tummeln sich unzählige Fischarten in allen Größen und Farben. Das hat nicht unbedingt jedes Resort zu bieten. Also ganz klar: eine Schnorcheltour entlang des Riffs ist ein Muss! Wer es etwas eindrucksvoller will, kann auch im Dive-Center des Resorts einen Tauchkurs machen oder wer schon zertifiziert ist, tauchen gehen.

Die beiden Restaurants der  Anlagen sind erstklassig. Sehr gutes Essen zu für polynesische Verhältnisse durchaus akzeptablen Preisen - im Durchschnitt ca. 20-30 € für eine Hauptmahlzeit.

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Natürlich ist auch hier Fisch dominierend - vom Mahi Mahi über Thunfisch, alles frisch und ausgezeichnet.

Nach vier schönen Tagen im Moorea Pearl Resort geht es mit der Fähre wieder zurück nach Tahiti und mit Air Tahiti Nui nach Raiatea. Flugzeit 40 Minuten - tolle Ausblicke auf die Inseln unter uns. Der Anflug auf den Flughafen von Raiatea führt über die Nachbarinsel Huahine, eine der ursprünglichsten Gesellschaftsinseln, die aber dieses Mal nicht auf unserem Programm steht.

Am Flughafen von Raiatea werden wir schon erwartet und zur Marina gefahren. Für 8 Tage haben wir nun unseren eigenen Segelkatamaran.

Die erste Nacht an Bord schlafen wir trotz Hitze ausgezeichnet. Am nächsten Morgen geht es nach dem Frühstück in Richtung Tahaa, die Vanilleinsel. Wir segeln durch die sehr gut gekennzeichnete Passage an die Ostküste in Richtung Tahaa Private Island - eine wunderschöne Insel mit einem 5-Sterne-Resort, wo wir vor ein paar Jahren schon ein paar Nächte verbracht hatten. Dem Resort schließen sich zwei Inseln an, zwischen denen man herrlich schnorcheln kann.

Die Strömung führt vom äußeren Barrier Riff zwischen den Inseln hindurch und hier eröffnet sich über eine Breite von ca. 100 - 150 m ein unbeschreiblich schönes Schnorchelrevier, genannt „Coral River“. Das Dinghi einfach am einen Ende der Insel ablegen und dann geht es zu Fuß ans ca. 300 m entfernte andere Ende der Insel. Mit Flossen und Taucherbrille ausgerüstet lassen wir uns durch den Kanal durch ein natürliches Aquarium treiben. Die Vielfalt der Korallen und die Farbenpracht der Fische sind atemberaubend schön.

Nach diesem beeindruckenden Erlebnis lichten wir den Anker und segeln Richtung Südwesten in die Nähe von Tiva, wo wir auf einer riesigen Sandbank in 2 m tiefem, azurblauem Wasser ankern. Keine Boot weit und breit - nur die Brecher des 300 m entfernten Riffes sind zu hören. Heute Abend gibt es frischen Thunfisch, den wir - wie alles an Proviant - vorher über Dreamyacht Charter bestellt und ins Boot geliefert bekommen hatten. 

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Für den nächsten Tag ist die Überfahrt nach Bora Bora geplant. 22 Seemeilen warten auf uns. Wie wir beim Briefing erfahren haben, erwarten uns gute Wetterverhältnisse: 1,5- 2 m Wellen und Wind bis zu 10 Knoten.

Wir nehmen uns vor, früh aufzustehen, da die Passage mit 6-7 Stunden veranschlagt wird. Um 07.00 Uhr lichten wir den Anker und über die Paipai Passage geht es hinaus ins offene Meer. Die Passage ist gut ausgeschildert - kein Problem.

Unser Katamaran macht gute Fahrt und gegen Mittag haben wir dann schon nach etwa 5 Stunden strammen Segelns die Einfahrt „Teavanui“ in die Lagune von Bora Bora erreicht. Es ist die einzige Passage in eine der schönsten Lagunen der Welt. Vor uns in der Lagune liegt ein riesiges Kreuzfahrtschiff - ein beeindruckendes Bild vor den Höhenzügen von Bora Bora.  Unser Ziel ist das 5-Sterne Resort „St. Regis“ im nordwestlichen Teil der Lagune. Angenehme 6 Knoten Wind bringen uns in ca. 40 Minuten dorthin. Wir ankern auf einer flachen Sandbank im glasklaren, azurblauen Wasser. Mit den Dinghi fahren wir auf eines der dem Barriere Riff vorgelagerten Inselchen, auf tahitianisch „Motu“ genannt.

Am nächsten Tag besuchen wir „St. Regis“ - ein wirkliches Luxusresort! Ruhe und Gelassenheit - das zu vermitteln ist hier gelungen!

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Zurück zu unserem Katamaran und mit Motor und einem Vorsegel geht es zurück in den tiefsten Teil der Lagune, der „Baie de Povai“. Wir umsegeln die Insel „Toopua“ und werfen auf eine flache Sandbank westlich der Insel unseren Anker.

Wir haben 2 Nächte für Bora Bora einplant - sicher für diese traumhafte Insel, die schon in den 40er Jahren die Amerikaner für ihre Basis im Südpazifik wählten. Aber wir waren schon zweimal dort und deswegen wollten wir diesmal uns Tahaa ausführlicher ansehen.

Tahaa wird die Vanilleinsel genannt. Hier finden sich dem Namen zufolge zahlreiche Vanilleplantagen, die man auch besuchen kann.

Wir bleiben an der Mooring über Nacht und segeln am nächsten Morgen bei schönstem Wetter und gutem Wind auf die Ostküste von Tahaa. Hier wird von Dreamyacht Charter einer der schönsten Ankerplätze dieses Segelreviers empfohlen: nördlich der Passage „Toahotu“ und der „Ile Mahaea“. Eine traumhafte Sandbank unweit des Barriere Riffs erwartet uns. Wir sind wieder mal das einzige Boot und ankern in 3,5 m tiefem, wie immer azurblauem Wasser! Den Nachmittag verbringen wir mit Schnorcheln und Schwimmen rund um unseren Katamaran.

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Der letzte Tag beginnt. Nach einem gemütlichen Frühstück segeln wir in Richtung „Baie Haamene“  und mit einem Vorsegel bis ans Ende dieses längsten Fjordes auf Tahaa. Mittlerer Wind treibt uns langsam entlang den dicht bewaldeten Höhenzügen links und rechts des Bootes. Eine wenige Häuser sind entlang der schmalen Küstenstraße auszumachen. Wir segeln bis zum Ende und dann per Motor wieder zurück in Richtung Raiatea, wo wir die letzte Nacht gegenüber der Charterbasis in Uturoa an einer Mooring von Dremyacht Charter verbringen.

Unser letztes Abendessen nehmen wir bei einem beeindruckenden Sonnenuntergang ein. Auch nachdem die Sonne am Horizont über dem Meer verschwunden ist, erscheinen die darüber vorbeiziehenden Wolken in tiefes Orange getaucht. Spektakulär!

Am nächsten Tag geht es zur Raiatea Lodge, wo wir uns für 2 Nächte einquartiert haben. Mit gerade mal 15 Zimmern klein und übersichtlich. Die beiden Franzosen Olivier und Laurent führen die im Kolonialstil gehaltene Lodge mit Humor und Gelassenheit. Absolute Spitzenklasse ist die Küche, was die Qualität und die Preise betrifft. Hier stimmt alles.

Wir nehmen von dieser gemütlichen Lodge Abschied und fliegen am nächsten Morgen über Papeete nach Fakarava, einem Atoll der Inselgruppe der Tuamotus zugehörig. 70 Minuten im kleinen ATR 72 von Air Tahiti sind es zu fliegen. Nach unserer Ankunft wartet schon Hugo auf uns, der mit seiner französischen Freundin Claire und seinem Bruder Marvin die dem Vater gehörende Pension „Havaike Pearl“ betreibt.

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Der Strand ist klein, aber wunderschön, die Atmosphäre relaxed und ungezwungen. Eine einfache Anlage zum Ausspannen! Wir fühlen uns wohl. Das Abendessen bestehend aus Mahi Mahi Carpaccio und Entrecote schmeckt lecker und der Schokoladenkuchen als Desert ist auch nicht zu verachten.

Jeden Tag gewöhnen wir uns mehr an das landestypische Inselleben. Feste Regeln gibt es eigentlich nur in Bezug auf die Essenszeiten - ansonsten geht alles seinen nicht vorbestimmten Weg.

Wir wollen natürlich auch etwas sehen und erleben und machen unseren ersten Halbtagesausflug. Am Morgen um 08.00 Uhr holt uns Peso mit dem Boot ab. Wir sind insgesamt 6 Teilnehmer und das Ziel ist die grüne Lagune. Quer über die Lagune geht es 40 Minuten über tiefblaues Wasser. Am Riffgürtel angekommen erwartet uns zunächst das gewohnte Farbenspiel von Tahiti: vom tiefblauen Wasser erfolgt der Übergang in atemberaubendes Azurblau mit dem frischen Grün der Palmen und Pandanusbäume des Riffgürtels. Wir waten zunächst durch knietiefes Wasser an Land und überqueren eine schmale Landzunge und danach eröffnet sich uns die grüne Lagune. Von Palmen umsäumt liegt sie vor uns - mit Korallenblöcken und durch einen schmalen Pass vom Meer mit Wasser versorgt. Schnell sind Flossen und Taucherbrille einsatzbereit und dann gleiten wir durch kristallklares Wasser vorbei an Korallenstöcken mit einem unglaublich vielfältigen Vorkommen an farbenprächtigen Fischen und Korallen. Wir schwimmen durch riesige Fischschwärme und sind überrascht, wie wenig Scheu die einzelnen Lagunenbewohner kennen. Unglaublich dieses Naturschauspiel - wir sind begeistert.

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Nachdem Peso einheimische Leckereien wie frittiertes Kokosnussbrot, Pomelos, Gebäck und Kuchen zusammen mit Kokosnussmilch frisch aus der Kokosnuss serviert hat, geht es noch zu einer weiteren Lagune, die wiederum einen gigantischen Fischreichtum aufweist.

Um 07.45 Uhr geht es am nächsten Morgen zu unserer 2. Exkursion los. 1,5 Stunden mit dem Boot entlang des Riffgürtels und dann quer über die Lagune tauchen dann ein paar Häuser auf. Eine kleine Tauchbasis, ein paar private Häuser, eine Kirche und eine Pension auf einer kleinen vorgelagerten Insel, durch eine Holzbrücke mit dem Festland verbunden - wir sind in Tetamanu, der ersten Siedlung auf Fakarava. Wir legen in einer Lagune direkt an der Passage zum offenen Meer hinaus an. Um uns wimmelt es nur so von Fischen in jeder Größe - bis hin zum Schwarzspitzenriffhai und Napoleonfisch! Unglaublich, was sich hier in der kleinen Bucht im glasklaren Wasser alles tut. Schnell Schnorchelzeug geholt und dann schwimmen wir auch schon inmitten dieses phantastischen Aquariums.

Um die Insel herum schmiegt sich ein riesiger Korallengarten. Zusammen mit Marvin lassen wir uns von der starken Strömung entlang der farbenprächtigen Korallenblöcke durch riesige Fischschwärme von der Passage ins Innere der Lagune treiben. Die Wassertiefe beträgt bis zu 30 m und die Sicht würde ich auf 50 m schätzen. Eine nicht zu beschreibenden Farbenpracht -  durch Korallen und Fische erzeugt - überwältigt uns.

Noch auf der Rückfahrt lassen wir diese Bilder Revue passieren. Ein schöner Tag geht zu Ende.

Nach insgesamt 4 Tagen auf Fakarava geht es dem Ende unserer Reise zu. Wir fliegen zurück nach Papeete und haben dort noch ein Tageszimmer im Interconti Hotel bevor es um Mitternacht mit Air Tahiti Nui wieder zurück nach Paris geht.

Wir kommen wieder, das ist sicher. Und das nächste Mal wollen wir uns auch das „Innenleben“ der Gesellschaftsinseln vornehmen. Hier kann man nämlich toll durch Regenwälder wandern. Darauf freuen wir uns jetzt schon.