Im November 2015 stand Südaustralien auf dem Programm. Ein langjähriger Freund, Geoff, betreibt ein Camp nördlich von Port Lincoln in den Gawler Ranges und hat uns für ein paar Tage eingeladen.

Zunächst fliegen wir 45 Minuten von Adelaide nach Port Lincoln, einer schönen Stadt mit 14.000 Einwohnern, auf der Eyre Halbinsel gelegen. Berühmt für die Fischerei, 45 Minuten westlich von Adelaide ist dieses charmante Städtchen immer einen Besuch wert. Übernachtet wird im Port Lincoln Hotel und natürlich gibt es Seafood zum Abendessen.

Am nächsten morgen holt uns Geoff mit dem Landcruiser ab. Der erste Stopp des Tages ist die Mirkirra Station, wo eine wilde Koala-Kolonie lebt und sich aus nächster Nähe beobachten lässt. Anschließend geht es - mit einer Mittagspause unterwegs - über weites Farmland nach Wudinna, einem 600-Seelen-Örtchen. Wir besuchen den Wudinna Rock und fahren dann über wilde Offroad-Strecken zum Camp, welches aus 2 großen, für den Busch luxuriösen Safarizelten mit Dusche und Toilette besteht. Zusätzlich hat Geoff noch einen Planwagen zu einer besonderen Unterkunft umgebaut: das Bett befindet sich im Planwagen, Dusche und Toilette gleich daneben. Wer direkt unter dem gigantisch schönen Sternenhimmel schlafen will, schlägt einfach die Plane zur Seite.

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Die Zelte, das Haupthaus mit Küche und Essbereich ist perfekt geplant und fast schon luxuriös zu nennen. Am Nachmittag unternehmen wir einen Ausflug in die Gegend, um Wildtiere zu beobachten, u.a. Kängurus, Emus und viele Vogelarten. Dann genießen wir den Sonnenuntergang bei kühlen Drinks am Kolay Mirica Rock, einer eindrucksvollen Felsformation, bevor wir - pünktlich zu unserem Bush-Dinner - wieder ins Camp zurückkehren. Vor dem Haupthaus hat Geoff in einer Entfernung von ca. 20 m eine Tränke aufgebaut. Allabendlich kommen hierher Emus, verschiedene Känguruarten, Papageien und viele andere Vogelarten.

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Auch der nächste Tag ist mit Highlights gefüllt:
Vorbei an einem "Ochre Pit" (Grube mit Rötelstein, den die Aboriginis zur Körperbemalung nutzen) geht die Fahrt zum spektakulären Salzsee Lake Gairdner, einer riesigen, strahlend weißen Salzpfanne inmitten der roten Outback-Szenerie, die aufgrund ihrer funkelnden, weißen Salzschicht mitten in der roten Landschaft an die Antarktis erinnert. Die roten Dünen entlang des Sees lassen viele Tierspuren erkennen und viele schöne Blumen entspringen. Die interessante Vegetation und die Vögel bieten viele fantastische Fotomotive an. Am Nachmittag fahren wir durch eine abwechslungsreiche Landschaft, vorbei an zigarrenförmigen Gesteinsformationen und vielen Tieren - wie Emus, roten und grauen Kängurus. Am Abend genießen wir unsere pre dinner Drinks und freuen uns wieder mal auf das Essen, welches erstklassig ist. Beeindruckend, was Geoff so alles hier in seiner Outbackküche zaubert.

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Heute, am 3. Tag, fahren wir zum Lake Sturt in der Corrobinnie Depression, wo Sie bei einer Wanderung die Farbpalette und die Muster des alten Sees bestaunen können - ein geologisches Wunder! Auch gibt es rund um den See eine üppige Flora aus einheimischen Bäumen und Pflanzen, die wir aus nächster Nähe erkunden können. Am Nachmittag kommen wir noch bei Tageslicht zurück ins Camp, so dass wir noch genug Zeit haben um die bis zu 110 verschiedenen Vogelarten und auch die anderen Tiere, die das Camp oft besuchen, bei ihren abendlichen Aktivitäten zu beobachten. Danach lassen wir bei einem Sunset Drink den Tag gemütlich ausklingen.
 
Der letzte Tag im Camp ist angebrochen. Am frühen Morgen geht es zur Bucht von Baird Bay, Per Boot geht die Fahrt etwa 5 Kilometer zu einer Lagune bei Jones Island. Während begleiten uns Delfine und Rochen, bis das Boot die Lagune mit einer großen Seelöwen-Kolonie erreicht. Wir schnorcheln im flachen, klaren Wasser mit kleinen und großen Seelöwen, die äußerst zutraulich sind.  John, der Inhaber dieses maritimen Unternehmens verspricht uns ein weiteres Highlight: am anderen Ende der Lagune hat er Delfine gesichtet. Nach kurzer Fahrt erreichen wir die Stelle und sind auch schon mit Schnorchel und Flossen im Wasser. Eine Gruppe von riesigen Delfinen umkreist das Boot und wir sind mitten darin. Ein überwältigendes Schauspiel über etwas mehr als 20 Minuten. Danach schwimmen die Delfine aus der Lagune ins offene Meer.

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Für uns geht es zurück nach Baird Bay und nach einem kurzen Lunch fahren wir entlang der Küstenstraße nach Port Lincoln, wo unsere Tour schließlich endet. Eine neue, schöne und eindrucksvolle Gegend von Australien haben wir gefunden und lieben gelernt. Eine besondere Reise in Australien und eigentlich das wirkliche Australien.

Aber unser Abenteuer ist noch nicht zu Ende. Wir bleiben noch 2 Nächte in Port Lincoln, denn wir wollen mit Matt weiße Haie sehen - und zwar aus einem Tauchkäfig heraus! Am frühen Morgen des nächsten Tages geht es los. Nach etwa einer Stunde erreichen wir Neptune Island und Matt beginnt damit, die Haie anzulocken - nicht etwa mit Fischabfällen sondern mit Rockmusik! Und es funktioniert! Nach nicht mal 10 Minuten sind die ersten Prachtexemplare am Schiff. Gute 3,5 m misst wohl das größte Exemplar. Nachdem Matt den Käfig positioniert hat, steigen wir ein und werden ins Wasser gelassen. Sauerstoff bekommen wir durch einen Schlauch. Und ab jetzt stehen einem die Haare zu Berge - auch unter Wasser! Aus nächster Nähe sind die Haie zunächst furchteinflössend, vor allem wenn man die dreieckig geformten Zähne aus einer Entfernung von nicht mal 1 m sieht. Die Haie sind nicht angriffslustig, nein, sie scheinen eher neugierig zu sein, während AC/DC auch hier im Käfig zu hören ist.

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Nach ein paar Minuten fällt von uns der durch viele Filmproduktionen erzeugte Eindruck ab, dass Haie nur menschenfressende Meeresbewohner sind.
Hier auf selber Höhe erscheinen sie uns als majestätische Kreaturen, die sich elegant um uns herum bewegen. Nach ca. 10 Minuten verlassen wir den Käfig und nachdem fast jeder auf dem Boot im Wasser war, geht es wieder zurück nach Port Lincoln. Den Tag beschließen wir wieder mit Seafood und lassen unsere Eindrücke revue passieren.
Und immer wieder müssen wir uns sagen, dass dieser Kontinent Australien einfach umwerfend vielfältig ist!